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Dienstag, 21. August 2012

Ein Tag

Das Leben am Campingplatz läuft beschaulich dahin. Man gewöhnt sich schon ein. Die Wäsche wird gewaschen. Für mich immer ein untrügliches Zeichen dass ich wo angekommen bin.
Man weiss wer Heim oder weiter fährt, wer schon wie lange hier ist, und auch wem Unglück wiederfahren ist.
Da ist die Frau, die so starke Durchblutungsstörung hat, dass sie kaum mehr laufen kann und auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen ist. Trotzdem hat sie immer ein Lächeln auf dem Gesicht und macht Spass mit den Leuten.Wenn man das kann, ist es möglicherweise kurzweiliger auf einem Campingplatz als in einer Wohnung zu sitzen, wo nicht einfach die Leute vorbeikommen.
Oder Maria, die Dienst am Campingplatz hat und um ihr Bauernsacherl in Slowenien bangt, da innerhalb der letzten drei Tag vier Brände in der Umgebung gelegt wurden. Gerade eben höre ich auch wieder eine Sirene.

Seit Tagen höre ich immer wieder rhythmische Klopfgeräusche. Es ist aber keine Trommel und es spielt auch niemand Tischtennis. Es wird mit einem kleinen Holzklopfer auf ein Holzbrett geklopft. So sollen die Stare aus den Weinbergen vertrieben werden.

An meinem Spazierweg gehe ich an einer Datscha vorbei. Seit drei Tagen steht ein Auto mit dem Kenzeichen von Wien vor der Tür. Die Fenster stehen den ganzen Tag offen, gelüftet wird. Es ist ein schönes Haus mit Charakter. Häuser wollen bewohnt werden.
Noch vor Jahren waren die Fensterbalken zu, der Garten verwüstet, die Bäume und Hecken wuchsen dahin, das Obst wurde nicht geerntet. Jetzt ist das Haus weiss gekalkt, der Garten sieht nach Leben aus.







Ein Blick auf die slowenische Seite der Mur.

Da hat vor kurzem ein Gewitter ihre Spuren hinterlassen


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