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Montag, 10. September 2012

Gedanken

Heute nacht hatte ich wieder einen komischen traum. Ich sitze mit meinem mann in der Küche meines vaters und er bekommt eine jause von einer nachbarin, die in der küche werkelt, vorgesetzt. Ich will nichts. Und dann präsentiert sie uns die rechnung für das essen. 46 Euro. Sie bemerkt unseren fassungslosen blick und rechtfertigt sich damit, dass sie von der Freundin meines vaters den auftrag bekommen hat, alles was wir konsumieren, uns auch in rechnung zu stellen. Da wir ja meinem vater das geld dadurch wegfressen.
Das geld, auf das die freundin seit der sachwalterschaft keinen zugriff mehr hat.
Ich habe die Rechnung genommen und ihr gesagt, dass ich das dem gericht vorlegen werde.
Traum zu ende, aufgewacht.

Ich merke doch immer wieder, dass ich mit der moralischen verkommenheit probleme habe. ich werde immer wieder mit geldforderungen konfrontiert. Ich entscheide dann was ich rückerstatte und was nicht.
Mein bedürfniss ist, ihr zu sagen, dass sie aufgeben soll, dass da nichts gutes herauskommen wird. Sie kann doch nicht ernsthaft glauben, dass sie mit der abzocke durchkommen wird. Gut es ist ihr einige zeit gelungen, aber ich habe diesem treiben einen riegel vorgeschoben und der wird halten. Und ja, es ist ein Testament da, nachdem sie nahezu alles erben wird. Geld korumpiert. Mich aber nicht.
Rein vom juristischen und medizinischen Standpunkt hält dieses Testament nicht. Ich habe es ihr auch in der Sachwalterschaftstagsatzung gesagt, dass ich es anfechten werde.
Es kann nicht sein, dass ein mensch einen anderen menschen, der hilfsbedürftig ist (und von seiner langjährigen lebenspartnerin gerade verlassen wurde), derart ausnutzt. Ich finde, dass darf man nicht durchgehen lassen.
Ich habe in letzter zeit immer mehr geschichten gehört, wo auf einmal bei hilfsbedürftigen menschen irgendwelche leute auftauchen; die riechen die möglichkeiten förmlich. Das das ein Geschäft geworden ist, war mir vorher nicht bewußt.

Auch bin ich , glaube ich, enttäuscht, weil sie doch sooooo nett war. Also nicht nur hilfsbedürftige menschen gehen so jemandem auf dem leim. Die Zähne wurden ihr bezahlt, ein auto hat sie bekommen um mit ihm ausflüge zu machen, die wohnmöglichkeit auch nach seinem tod war zugesichert usw.
Die frau hat uns schon damals ausgelacht, weil sie genau wusste, dass ihr so und so alles gehören wird.

Es wird alles seinen lauf nehmen. Jeder hat sein karma. Ich merke, dass ich sauber bleiben will. Für mich persönlich steht auch nicht mehr das Geld zur debatte (ganz zu Anfang schon, mein Mann hat mich da auch aufgehusst), sondern, dass ich meinen job als sachwalterin korrekt mache.
Zuerst habe ich mich hinter meiner proffessionalität verstecken und anhalten können, um die schwierige vater-tochter beziehung auszuhalten. Jetzt ist es mir schon möglich ihn als vater zu bezeichnen, nicht mehr als herr soundso.

Wenn ich mir denke, dass ich mir noch im Juni vom Arzt eine Packung Beruhigungstabletten aufschreiben lies, damit ich einige anstehende Termine überhaupt wahrnehmen kann, dann ist da schon viel passiert.

Nochmals auf's karma zu sprechen zu kommen. Diese Frau geht ihren weg und ich gehe meinen weg. Jede ist so geworden wie sie ist.


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