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Dienstag, 4. September 2012

Ein guter Tag

Ich habe mir einige DVD's gekauft, die ich mir in den letzten Tagen von vorn bis hinten ansehe. Es sind keine literarisch wertvollen Inhalte, sondern sie haben reinen Unterhaltungswert. "Death in Paradies", eine schräge BBC Serie, die in der Karibik spielt.  Nachdem ich die Inhalte eh schon kenne, verwende ich die DVD's zum Einschlafen am Nachmittag, wenn ich von der Arbeit heimkomme. Ich schlafe in der Nacht nämlich wieder total schlecht. Ich kann einfach nicht einschlafen. Obwohl ich diszipliniert um 22 Uhr 30 schlafen gehe. Wenn ich einige Stunden Schlaf zusammenbekomme kann ich schon froh sein.
Ich sage mir dann auch immer, dass alles gut ist. Es stimmt auch. In der Arbeit haben wir uns wirklich zusammengerauft. Heute ist meine Kollegin wieder zu mir gekommen und hat zu mir gesagt, dass sie froh ist, dass die Kränkung von damals ausgeräumt werden konnte. Ich auch. Was ein unglücklich gelaufenes Gespräch vor 12 Jahren alles anrichten kann. Umsonst heisst es nicht "Die Rache wird am Besten kalt gegessen", "Man trifft sich immer zweimal" und "Irgendwann kommt sie schon in meine Gasse".
Und sie meint, das "sowas" (Mobbing) nie wieder passieren wird.
Na hoffentlich. Ich wundere mich selbst, dass ich soviel Durchhaltevermögen hatte. Ich glaube aber deshalb, weil ich so eine Wut hatte auf meine Kolleginnen und ich nicht einsah, dass ich gehen sollte. Die Eine hat erwartet, dass sie von ihren Kolleginnen gepflegt wird, was diese auch im Übermass getan haben. Erst wie diese ihre Unterstützungangebote massiv eingeschränkt haben im letzten halben Jahr hatte ich wieder eine Chance. Jedenfalls entschuldigen sich die diversen Kollegen und Koleginnen schon seit geraumer Zeit immer wieder bei mir. Und die behinderte Kollegin schimpft lieber über ihre Familie, die sie angeblich nicht so versorgen wie wir und macht nicht mehr Stimmung gegen mich. Ich gehe mit ihr auf die Toilette, öffne ihr die Türen, bringe ihr Kaffee und bei Bedarf Wasser. Und das mittlerweile ohne Ärger in mir. Im Gegenteil, ich bin stolz auf mich, dass ich es mittlerweile innerlich so gut hinbekomme. Wenn ich etwas nicht verändern kann, muss ich lernen damit umzugehen. Berichte musss ich ihr keine mehr schreiben, da schauen die anderen KollegInnen schon darauf, denn die neue Parolle ist, nicht mehr zuviel zu tun und da schere ich sicher nicht mehr aus.
Als ich noch sämtliche Berichte schrieb, hatte ich vor lauter Wut, dass ich das tun musste um wieder einen Stand in der Arbeit zu bekommen, starke Schmerzen in beiden Handgelenken. Ich musste sogar immer wieder Schienen tragen. Medizinisch gab es aber keinen Befund.
Darum sage ich mir, es ist wieder alles in Ordnung, weil es in Ordnung ist.







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