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Mittwoch, 18. April 2018

So wie es gerade ist

Jetzt bin ich ganz entsetzt, dass es bereits 3 Wochen her ist, seit ich den letzten Blogeintrag geschrieben habe. Die Kurzzusammenfassung dieser letzten Wochen ist, dass ich einige Tage einen grippalen Infekt hatte, dann fiel die Mutter einfach um, der Arzt diagnostizierte diese vermaledeite Grippe und lies sie sofort ins Krankenhaus fahren. Gestern wurde sie entlassen.

Der Mann begann wieder durchzudrehen, ganz übel, ganz aggressiv, Schuld an seinem Schmerz bin alleine ich. Das ist ja sowas von bequem.
Nach den Selbsttötungsankündigungen machte ich ihn darauf aufmerksam, dass ich jetzt eigentlich die Polizei verständigen müsste von wegen Selbstgefährdung.
Als ich beim Mann am Tisch saß und mit ihm sprach, sah ich, dass der Mann den Blister mit den Magenschoner auf dem Tisch liegen hatte. Ich wunderte mich, denn diese Tabs braucht er nicht mehr. Wieso liegen sie da? Es stellt sich heraus, dass der Mann statt der Psychopharmaka den Magenschutz täglich eingenommen hat.
Seit 5 Tagen ist er wieder auf "Droge" und es geht ihm bereits besser. Ich mache es daran fest, dass er sich nicht mehr töten möchte.

Vor drei Tagen spreche ich mit einem ehemaligen Mitschüler meines Vaters. Der erzählte mir, wie sich mein Großvater während eines Fronturlaubes, zu Hause im kleinen Wäldchen in der Scheune aufhängte. Als die Meldung ins Dorf kam, dass sich der Aron * aufgehängt hat liefen die Leute alle hin zur Scheune. Die Kinder waren natürlich auch dabei, jeder lief hin.
Der Großvater hat sich nicht etwa am Giebel schön aufgehängt, sondern ist in die hinterste Ecke gegangen. Da wo die Dachschräge bis fast zum Boden reicht. Und als sie ihn fanden kniete er fast am Boden. Was muss das für ein Sterben gewesen sein!!

Ich habe eine große Schachtel Fotos aus dem 2. Weltkrieg.

Ich habe eine etwas kleinere Schachtel Fotos aus dem 2. Weltkrieg vom anderen Großvater.

Mein Onkel Willi diente in der 6.Armee vor Stalingrad und war 5 Jahre in russischer Gefangenschaft.
Er war einer der letzten Soldaten, die wieder aus dem Krieg heimgekehrt sind. Mein Onkel Willi lebte dann bei uns, weil die Russen ihm seine Eier und seinen Schwanz abgeschnitten und ihm die Teile ins Maul gestopft hatten. Das er das überlebte. Jedenfalls konnte er keine eigene Familie mehr zeugen.
Als er aus der Gefangenschaft kam, hat er seinen Feldrucksack an die Wand genagelt, da hängt er noch immer (ich muss unbedingt ein Foto machen)

Der Mutter musste ich am Krankenbett versprechen, dass ich den Feldrucksack nie abnehmen werde!!

Arbeit ist auch immer was los.

Die Liebe ist schön und aufregend.

Und jetzt gehe ich schlafen.

Es ist ein sehr gutes Gefühl, dass ich hier wieder schreibe. Wieso vernachlässige ich das?????


Ich lese nicht mehr Korrektur.


1 Kommentar:

  1. Liebe Ganga, was für eine Familiengeschichte! Da wäre ja eine Menge aufzuarbeiten gewesen. Aber so ist es mit den älteren Generationen, da wurde noch verdrängt, weil man sich auch nicht anders zu helfen wusste. Wie gut, dass die Zeiten heute andere sind und es Hilfe gibt.

    Ach herrje, dass der Mann die Tabletten verwechselt hat, ist natürlich nicht gut. Vielleicht hilft so ein Pillendöschen, das man für die Woche vorsortiert?

    Vielleicht bist Du einfach zu beschäftigt um hier zu schreiben ;-)

    Liebe Grüsse
    Clara

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